Longieren mit Hunden ist eine faszinierende Hundesportart, bei der der Hund außen um einen Kreis läuft und dabei den Kommandos (überwiegend körpersprachliche Signale) des Hundeführers folgt.
Es ist eine effektive Methode, die Bindung und Kommunikation zwischen Hund und seinem Menschen (Hundeführer) herzustellen, zu verbessern und zu festigen. Der Hundeführer kann seinen Hund auf Distanz führen und lenken. Das Longiertraining stellt für den Hund neben der geistigen auch die körperliche Auslastung dar.
Auf ebenem Gelände erfolgt das Longieren an einem abgesteckten Zirkel (Kreis) von ca. 20 bis 30 Meter Durchmesser. Der Hundeführer hält sich im Inneren des Kreises auf.
Der Anfängerhund wird an einer Leine geführt und lernt im Verlauf des Trainings, sich nur außerhalb des Zirkels zu bewegen und dabei auf die – möglichst körpersprachlich – gegebenen Signale des Hundeführers zu achten.
Viele Hunde sind von den allzu häufigen Kontaktversuchen ihrer Menschen (dazu gehört auch die ständige Leckerlie-Vergabe) so übersättigt, dass sie sich selber gar nicht mehr bemühen, ihrerseits Kontakt zu ihm aufzubauen.
Beim Longieren ändert sich diese Situation zum Erstaunen aller sehr schnell, weil Wert darauf gelegt wird, dass der Hund agiert und für richtiges Verhalten bestätigt wird. In Erwartung der Bestätigung beginnt der Hund den Hundeführer genau zu beobachten. Er muss herausfinden, welches Verhalten für die Bestätigung nötig ist.
Mit fortschreitendem Training begibt sich der Hundeführer immer näher zum Kreiszentrum. Ziel des Trainings ist es, dass der Hund lernt, auch auf Distanz auf Signale des Menschen zu achten und entsprechend zu reagieren.
Das Longieren erfordert vom Hundeführer und Hund eine hohe Konzentration. Beide lernen ihre Aktionen zu koordinieren und wechselseitig ihre Körpersprache zu beobachten und darauf zu reagieren. Mit jeder Runde verändert sich schon gleich zu Anfang das Verhalten des Hundes und er versucht immer weniger, in den Kreis hineinzukommen und sucht immer öfter den Blick des Hundeführers und die soziale Kommunikation verstärkt sich. In fortgeschrittenen Trainingsphasen werden mehr Kommandos eingebaut, wird die Leine weggelassen, sogar der sichtbare Kreis kann abgebaut werden (Freies Longieren). Auch die Arbeit an zwei Longierzirkeln findet man häufig.
Longieren gilt außerdem seit über zwanzig Jahren als effiziente Form für die Therapie von verhaltensauffälligen Hunden. Man kann diese Hunde mit Hilfe des Longierens behutsam daran gewöhnen, dass sich andere Hunde immer weiter an den Zirkel annähern dürfen, ohne dass sich der um den Zirkel laufende Hund davon übermäßig beeinflussen lässt.
Sportlongieren: Die Hunde werden außerhalb des Kreises auf Distanz beispielsweise über Hindernisse oder durch Tunnel geschickt oder führen auf Sichtzeichen Tricks und Kunststücke aus.
Das Longieren kann durch Apportierspiele erweitert, Ignorieren von Futter, Spiel- oder Beutegegenständen, die im Kreis ausgelegt werden – der Fantasie des Hundeführers sind keine Grenzen gesetzt – bis das Training so perfektioniert ist, dass freies Longieren ganz ohne (sichtbare) Barrieren möglich ist. Der Hund sich so auf seinen Menschen konzentriert, dass er sich mit Hör- oder Sichtzeichen in die verschiedenen Richtungen, sowie näher oder weiter weg schicken lässt